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Dienstag, November 04, 2008

Ein gemütlicher Morgen..

Extra genug früh aufgestanden, schön gemütlich Zeit zum duschen, noch ein bisschen frühmorgentliches Tagträumen. Dann weiter, ausnahmsweise ohne Stress und rennen, zum Bus, Jazzige Klänge von "The Cinematic Orchestra" auf den Ohren.

Soviel zum Plan. Doch es kam anders, ein moralisches Dilemma.

Ich spazierte also die lange Treppe herunter, der Bus stand bereits auf der anderen Strassenseite.
Zusammen mit einem alten sowie einem gutbürgerlichen Herr mittleren Alters mit Rollkoffer machte man sich sogleich zu einem kriminellen Kurzsprint quer über die Strasse auf.

Der Buschauffeur sah uns und gab Gas. Fährt einfach los.
Durch die Dreistigkeit so vor den Kopf gestossen, lässt der gut statuierte Herr seinen Koffer promt mitten auf der Strasse fallen. 
Peng!
Mit einem lauten Knall spickt die Bagage touchiert vom unbeirrt weiterfahrenden Bus an den Strassenrand, ironischerweise kaum beschädigt.
Trotzdem zückt sein Besitzer ohne Zögern mit einem kleinen Seitenblick auf seine silberne Uhr sein Mobiltelephon und erstellt Anzeige bei der Polizei.
Ich laufe zu im hin, finde, er habe richtig Reagiert.

"Was? Ich unterstütze das?" Schiesst es mir, kaum sind wenige Sekunden vergangen, durch den Kopf.
Klar, dieser Busfahrer war, um es auf den Punkt zu bringen, ein richtiges Arschloch. Auch hat er, ohne Frage, mit seiner Weiterfahrt falsch gehandelt.
Fakt ist aber, durch diese Anzeige hat er seinen Job ziemlich sicher los.
Was, wenn er "nur" einen so richtig beschissenen Tag hatte? Er "von Oben" täglich unter Druck gesetzt wird, bloss keine Verspähtung zu haben, möglicherweise bereits deshalb auf der Abschussliste stand?
Und wohin kommen wir, wenn wir "wegen allem" sofort die Polizei einschalten, ohne jemals versucht zu haben, Probleme auch alternativ zu lösen, durch z.B. miteinander Reden? Den Fahrer also persönlich zur Rede stellen.

Möglicherweise bin ich utopischer Humanist, mir in der Heutigen Zeit der "Ellenbogenmentalität" überhaupt noch solche Gedanken zu machen. Und nebenbei vorallem unintegrer Idealist, war meine Reaktion im Affekt ja ebenfalls reine Zustimmung.
Doch was würde das Denken des Mensch stärker ausmachen, es gar so prägnant definieren, wie die Möglichkeit zur bewussten Reflektion und Selbstwahrnehmung?

Montag, Oktober 27, 2008

Wir haben nichts zu verbergen?

Sind wir ehrlich, wir alle lieben Google.
Was uns diese Firma (geschätzer Umsatz für 2008: 22.5 Milliarden US Dollar 1) mit ihrer wirklich guten Suchmaschine und ihren Diensten wie Gmail, dem GoogleKalender oder Google Earth alles erleichtert, ist immens.
Der Schlüssel zum Erfolg dieser fast schon Monopolen Suchmaschine, liegt allerdings ganz klar im sammeln und auswerten von Daten.
Um seinen Suchalgorithmus fortlaufend zu verbessern, identifiziert Google den Benutzer mithilfe von Cookies weltweit eindeutig und liefert so durch komplexe Berechnungen die meist gewünschten Resultate.
Was aber genau alles auf den Clustern des Börsenriesen abläuft, weiss die erfolgreichste Firma nur selbst so genau, denn klar, die erfolgreichen Suchalogorytmen sind ein streng gehütetes Geheimnis. Und wenn man Google glauben schenken will, wissen selbst nicht einmal die eigenen Mitarbeiter so genau bescheid. Sogenannte Bots nämlich, intelligente Maschinen und Mathematische Berechnungen sollen demzufolge die einzigen sein, die unsere Daten „crawlen“, um kontextbezogene Werbung - Google's Haupteinnamequelle - sowie Suchresultate anzubieten.
Fakt bleibt, Google hätte rein technische gesehen die Möglichkeit zum perfekten Überwachungsstaat, übermittelt doch 90% unserer Gesellschaft freiwillig sensibelste Daten wie Suchanfragen (auch nach Bildern oder Karten), persönlichste Emails (GMail), Kalenderdaten (Googlecalendar) oder „dank“ dem wirklich schnellen Browser Chrome standartmässig sogar ihr ganzes Surfverhalten. Gibt man nämlich beim neusten Experiment von Google eine Webside ein, sendet der ebenfalls weltweit eindeutig identifizierbare Browser automatisch eine Suchanfrage an einen Googleserver und bietet dem Benutzer somit Alternativen und Vorschläge für die gewünschte Seite, was im Grunde eine sehr praktische Funktion ist, von Wahrung der eignen Privatsphäre kann allerdings kaum mehr die Rede sein.
Kommt man dann noch auf den Fall China zu sprechen, wo Google auf Druck des Staates die Suchresultate zensiert, ist es möglicherweise doch begründet, den Firmenleitspruch „don't be evil“ ein kleines bisschen in Frage zu stellen. Und versuchen Sie es doch einfach mal, sich selbst zu „googel'n“, höchstwahrscheinlich werden Sie überrascht sein, wie viel Informationen im Netz über Sie existieren.

Auszug aus meiner SVA über Datenschutz, die man hier im PDF-Format herunterladen kann.

Dienstag, September 23, 2008

Psychologisches Selbstexperiment?

Ich zelebrierte soeben meine vorerst letzte selbstgedrehte Zigarette. 
Immernoch Tabakgeflasht und mit dem Nachhall des Post-Rock Stücks Acid Drops von Meanwhile, Back in Communist Russia... verwirrt, klingt ein weitere nun Nachvollziebarer Blickwinkel (der halben Jugend) für mich aus..
Das letzte halbe Jahr als Raucher war eine interessante Erfahrung mehr..
Rauchen sozialisiert - oder eben auch nicht. 

Trotz des in derartigem Konsum kaum ungesünderen Langeweile-/Zeitvertreibs, Ablenkungseffekt oder eben doch eingestandener Gedankenblockadeüberspielender Sucht bleibt der Fakt, Rauchen ist ein äusserst genussvoller Akt und typisch Menschlich..

Was auch immer das genau heissen mag..

Montag, September 22, 2008

Die Firma - Eine kleine Dystopie - 1984 Revolution?

Dies ist ein nüchterner Bericht einer Gesellschaft im Jahr 2021.
Der Verfasser wurde für dieses Bildnis gesucht,
gefunden und sofort ohne jeglichen Prozess hingerichtet.
3 Jahre später zünden Terroristen eine neuartige Waffe, die EMP-Bombe. Die hochtechnisierte Gesellschaft wirft sich auf einen Impuls ins Steinzeitalter zurück.

Sie wissen alles. Das wussten sie schon lange, denn wir gaben Ihnen alles freiwillig.
Interessen, politische Ausrichtung, Wohnort, soziales Umfeld, unsere DNS,
aber vor allem das Vertrauen an einem Monopolen (unzensierten) Wissenszugriff.
Wer konnte ahnen, das sie Ihre Machtposition durch einen Kaderwechsel
und vermeintlichen Terrorismus plötzlich ausspielen würden?

Praktisch sämtliches vorhandene Wissen wurde „zu Hilfe des schnelleren Zugriffs“ nur noch auf einem Medium gespeichert, dem Web 3.0. Bücherverlage konnten nicht mehr konkurrieren, einer nach dem anderen ging ein. Anfänglich fiel das fehlen von gewissen Schriften nicht weiter auf, wurde durch so genanntes „ranking“ (Wofür sich die Mehrheit nicht interessiert, ist demokratisch unwesentlich, kann also nach hinten geschoben oder zur Effizienzsteigerung auch ganz ausgeblendet werden) heruntergespielt.
Und Fakt blieb ebenfalls, „die Firma“ bot nach wie vor den schnellsten und vermeintlich präzisesten Zugriff auf Wissen - Zeit ist Geld.
Der mittlerweile riesige Konzern entwickelte fleissig weiter, auf einen virtuellen Globus folgte ein Teilaufkauf einer der grössten Lebensmittelkonzerne, kurz darauf die Gründung eines weltweiten Einkaufszentrum und damit auch die Entwicklung einer eigener virtuellen Zahlungsmethode, die sich derart durchsetzte, das sie bald für die meisten Firmen wie auch Privatpersonen unentbehrlich wurde und Bargeld nahezu vollständig ersetzte.
Als sie dann noch ins Providergeschäft einstiegen und durch Quersubventionierung die Breitbandanschlusskosten derart drückten, das selbst Staatlich unterstütze Anbieter aus der freien Marktwirtschaft verschwanden, war die Möglichkeit zur Komplettzensur perfekt.

Die Zeiten änderten sich, politisch geschürte Angst vor Terrorismus erlaubten die demokratisch eingeführten Gesetzesneuerungen wie biometrische Pässe mit RFID's inklusive Netz-ID-Registrierung (folglich der Todesstoss des anonymen (Inter-)Netzes) und die „United Defense of Terrorism“ wurde gegründet. Kritische Stimmen gegen diese - mit merkwürdigerweise 30% Aktienkapital der „Firma“ unterstützte - Organisation und deren schnell eingeführten Neuerungen, waren die ersten, die plötzlich verschwanden, prozesslos und mit Ihnen sämtliche Personenbezogenen Digitalen Daten.
Als hätten Sie nie existiert.
Diejenigen, welche nachfragten, wurden als Schizophren Kranke ins Irrenhaus eingeliefert. Andere dies genauer nahmen, tauchten plötzlich in Verbrecherdatenbanken der U.D.T. auf, wurden als Terroristen gejagt.
Aufgrund des konform zensierten Wissenszugriff verblödete ein Grossteil der Gesellschaft, „erkrankte“ an Faulheit und Vorurteilen, suchte nach einem Sinn und fand Ihn in der „Firma“. Diese bot nämlich seit neustem so genannte DNS-Optimierung, durch vollständige Entschlüsslung der Erbstränge. Genau genommen stand hinter diesem Begriff allerdings nichts anderes als „perfektes, leistungsoptimiertes“ Klonen ganz im Sinne der durch den „Krieg gegen den Terror“ angeschlagenen Wirtschaft und deren Effizientsdruck.
Zeit zum hinterfragen blieb da kaum, Menschen wollten nur noch vor der Flimmerkiste abschalten.
Bald darauf wurde „Krimineller Instinkt“ wissenschaftlich definiert und „früherkannt“, selbstverständlich hauptsächlich bei Schwarzen, Juden, Freidenkern und anderen Minderheiten (er)ge-funden.
Die ersten genetisch konformen Retortenbabys folgten, gefollgt von den dazugehörenden Gesetzesgrundlagen. „Kriminelle, Faule und unreine Gene“ wurden verboten, durch den Biometrischen RFID Pass aufgespürt, deportiert, als neue arbeitende Rasse definiert.
Systemkonforme psychologische „Leistungsvergleichende“ Checkups wurden für den Alltag als angesehener, theoretisch anfänglich freiwilliger Gesellschaftsstandard propagandiert. Realität blieb, wer nicht perfekt funktionierte, wurde in der „global Database“ vermerkt, durch Gehirnwäsche auf "2+2=5 Mentalität optimiert“, reintegriert, ansonsten zur „Globalen Ressourcenschonung“ liquidiert. Durch neue Technologien wie sensibilisierte Wireless-Hirn-EKG's und winzigste „Insekt-Dronen“ war man bald schon im Schlaf vom selbst mit-erschaffenen System kaum sicher, Auffälligkeiten werden genau verglichen sowie ohne Skrupel (psychologisch, genetisch oder mit dem ganzen „Objekt“) ausgewechselt.

Nicht zu vergessen die durch geschickte Terror-Angst-Propaganda ausgelösten, natürlich rein virtuellen „Nachbarspitzeleinen“, gehören reale Kontakte doch der Vergangenheit an,
nein, sind sogar allgemein verpönt und (unnötig) auffällig.
Näherer körperlicher Kontakt ist konkret durch die „Generhaltungsgesetzte“ bei Todesstrafe verboten und durch viel effizienteres Klonen sowieso ein unnötiges Risiko..

Auszug aus meiner SVA über Datenschutz, die man hier im PDF-Format herunterladen kann.

Dienstag, April 01, 2008

Neues?

Auch ich melde mich mal wieder zu Wort. Und nein, trotz 1. April sollte dies kein Scherz sein. Nicht das ich nichts zu sagen hätte, doch Sloth ist und bleibt faul.
Wenn auch .. seit der Einführung einer digitalen Terminplanung ein bisschen strukturierter?
Wohl kaum, es lebe das - zumindest gedankliche - Chaos und die Genugtuung der selbstzugeteilten Freiheit, sich für einem wirklich wichtige Sachen (fast!) immer Zeit nehmen zu können, selbst wenn sie scheinbar gar nicht vorhanden wäre.

Es lebt sich gut, ja sogar recht Lebensfreudig zur Zeit.
Der Winter - eine mich scheinbar in letzter Zeit etwas verwirrende Jahreszeit - scheint sich bis auf wenige, für mich eher freudige wie melancholische, Nachwehen im weisser Art und Weise in die Winde verstreut zu haben und langsam aber sicher zumindest mental dem Frühling wieder Platz zu machen.

Man freut sich auf das sein. An gemütlichen Orten die Stunden zu geniessen, neue Menschen - auch scheinbar altbekannte, die sich zu neuen entwickelt haben - zu begrüssen, in den Klängen der Musik zu schweben..

Donnerstag, Februar 28, 2008

Zermürbtes Zahnrad

Sich im Kreis drehend, zu oft mit dem Strom schwimmend, ab und zu den eignen Denkapparat erkennend sich in wirrer Flucht aus dem Alltagsgrauen in Details verlieben ...
Lautlos Schreiend das System verfluchen, im vollen Bewusstsein, es selbst zu sein.